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In Odillon Verjus Band 4 muss sich der Titelheld mit einem düsteren Gesellen herumschlagen. © Yann

Yann (Pseudonym
für Le Pennetier, Yann)

Yann le Pennetier (geboren am 25. Mai 1954 in Marseille/Frankreich) gehört zu einer neuen Generation von französischen Autoren, die sowohl in der Bandbreite als auch dem Output ihres Schaffens nicht hinter den Szenaristen früherer Generationen, wie Charlier oder René Goscinny zurückstehen.

Nach einer Reihe von Gelegenheitsarbeiten, und einem Abstecher in den Bereich der Werbung und Archtiektur, debütierte Yann als Zeichner 1974 als Illustrator für das belgische Magazin Spirou. Dort schuf er auch seine ersten eigenen Comics zusammen mit Didier Conrad als Co-Autor und Co-Zeichner.

Zynische Funnies...
Prägend für seinen auch später immer wieder aufkommenden Zynismus, der vor allem typisch für seine Funnies ist, sollte die Serie Les Innommables (Helden ohne Skrupel, mit Conrad als Illustrator) werden. Diese und ähnliche Arbeiten, zu bitter für den Zeit- und besonders den Redaktionsgeschmack, führen schließlich zum Ausschluß der beiden aus dem Spirou-Umfeld. Dennoch kommt Yann in den Folgejahren immer wieder darauf zurück, Helden mit schwierigen Identifikationsmöglichkeiten für den Leser zu kreieren: Lolo und Suzette sind Prostituierte, die Protagonisten von Bob Marone sind homosexuell und Odilon Verjus ein katholischer Priester mit einer mehr als zweifelhaften Moral. Die Provokation ging stellenweise so weit, daß ihn das politisch links orientierte Blatt Le Canard Enchainé (etwa: der Journalist in Ketten) fälschlicherweise in die rechte Ecke zu stellen versuchte.

...braver Mainstream...
Andererseits inszeniert er auch klassische Comics im Stil der Schule Marcinelle (zum Beispiel: Marsupilami Band 3-9. Zeichnungen: Batem, nach Motiven von André Franquin). Auch für einen Autor, der wie kein anderer das Blut in die Funnies gebracht hat, war nach eigener Aussage die Versuchung, für eine Franquin-Erfindung zu schreiben, zu groß fürs Widerstehen. Abenteuercomics flossen auch aus seiner Feder (z.B. Tako für Michetz).

...und realistische Abenteuercomics
Aber seine Semi-Funnies sind nicht die einzigen Meilensteine von Yanns Karriere, die zu Mißverständnissen oder Anstoß geführt haben. Pin-Up (mit Philippe Berthet als Zeichner), obwohl im Augenblick Yanns Lieblingsprojekt, wurde vom Publikum anfangs eher mißachtet. Allein der Name der Reihe, die mittlerweile sieben Alben umfasst, hat schon in Frankreich oft dazu geführt, daß die Serie in die Erwachsenenecke gestellt und dann übersehen wurde. Inzwischen hat diese sehr interessante Serie, in der sich Legenden aus Hollywood mit Motiven aus Milton Caniffs Terry and the Pirates (und dessen Leben) und den politischen Realitäten der USA der 40er und 50erJahre mischen, größeren Zuspruch erarbeitet. An dieser Serie zeigt sich auch, daß Yann die Trennung zwischen Funnies und realistischen Comics nicht immer unbedingt ernst zu nehmen scheint. Vor allem die männlichen Protagonisten aus Pin-Up ähneln in ihrem Verhalten den moralisch unwürdigen und manipulativen Freaks aus den Helden ohne Skrupel.

Am bekanntesten ist Yann bei uns unter dem Pseudonym Balac geworden. Darunter zeichnete er als Co-Autor des ersten der vier Sambre-Alben (dt. bei Carlsen, mit Yslaire) verantwortlich. Der düstere und depressive Ton der Serie, eine Geschichte um die Unmöglichkeit der Annäherung zwischen zwei Liebenden in den Wirren der französischen Revolution, wurde allerdings bereits in dem ersten Kapitel geprägt.

Unter einem weiteren Namen (Le Penetier) verfaßte er für Yves Chaland das Freddy Lombard-Album Der Komet von Karthago.

Mittlerweile liegen aus Yanns Feder an die 30 Szenarien bei allen großen französischen und belgischen Verlagen mit einer illustren Reihe von Zeichnern (zu nennen sind unter anderem noch Avril und Le Gall) vor.

Mehr zum Thema:

Einen ausführlichen Artikel über Yann können Sie in der Printausgabe von Xoomic (Nummer 1) lesen. bestellen...

In Deutschland, wo Yanns Bemühungen bisher zwar regelmäßig, aber eher am Rande veröffentlicht worden sind (z.B. Pierre Tombal und Lolo und Sucette mit Hardy bei Arboris, Theodor Pussel bei Carlsen) öffnet sich der Markt dank der Bemühungen von einigen Verlagen wieder: Carlsen veröffentlichte 2001 das erste Album der Helden ohne Skrupel (mittlerweile sind der sechste und siebte Band in Vorbereitung), Ehapa wird die Marsupilami-Reihe komplett neu auflegen und bei Phoenix erscheinen die beiden Serien Odilon Verjus und Spoon and White (mit Léthurgie Senoir und Junior). (tr)




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