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Special: Spirou

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Rob Vel beim Schöpfungsakt: Spirou ist geboren.
© 1938 Dupuis

Megaton Man

Was ist muskelbepackt, groß, dumm, blau und hat ein markantes Kinn? Es ist nicht der TICK, sondern in diesem Falle Megaton Man, die Kreation von Don Simpson, welche lange Zeit vor der viel bekannteren Zeichentrickserie entstand. Tick-Erfinder Ben Edlund hat sogar öffentlich bestätigt, dass Megaton Man tatsächlich der Urvater der Zecke ist. Wer ist dieser mysteriöse Held, den kaum jemand kennt?

Eine Megatonne Spass, bitte!
Die Geschichte von MEGATON MAN beginnt im Print-Bereich Mitte der Achtziger. Bei Kitchen Sink Press erschien im Dezember 1984 Megaton Man Nummer eins. Darauf folgten weitere neun Hefte, eine dreiteilige Miniserie und zahlreiche Ohneshots (eine komplette Liste, befindet sich am Ende des Artikels). Diese Veröffentlichung war gleichzeitig der Start in die professionelle Comicwelt für den Erfinder der Figur, Don Simpson. Nach den "echten" Comicheften wurde die Serie als wöchentliches Webcomic weitergführt. Sie lief 4 Jahre, bis zum November 2000. Seitdem wurde die Website nicht mehr aktualisiert. Das weitere Schicksal ist also ungewiss.

Megaton Man im Internet:
Megaton Man - die offizielle Website.
(Xoomic übernimt keine Verantwortung für den Inhalt externer Webseiten)

Megaton Man ist eine herrliche Parodie auf Superhelden. Auch genannt The Man of Molecule, trifft er ständig auf andere radioaktiv verstrahlte Helden und Schurken mit so illustren Namen wie Megaton Mice, Plutonium Pup, Kozmik Cat, Bad Guy, Dr. Software oder Normalman. Im ersten Heft bekämpft unser Held das Megatropolis Quartett und in Nummer zwei verliebt er sich unsterblich in See-Thru Girl, was die Dinge auch nicht vereinfacht. Denn in seiner bürgerlichen Identität als Trent Phloog, angestellt als Kolumnist, türmen sich ungeahnte Probleme auf, als er eine Kolumne schreiben soll. Die Tarnung ist am wackeln, dabei schien alles so einfach.

Andere Probleme entwickeln sich, als er beschliesst, von nun an nicht mehr Megaton Lad sondern Megaton Man genannt zu werden. Eine Pressekonferenz endet mit der Frage, was er denn jetzt tun könne, was er vorher nicht konnte. Antwort: Auto fahren, Alkohol trinken und schlüpfrige Magazine kaufen. Worauf die Reporter locker reagieren: "Whatever, Megaton Lad!" Überflüssig zu erwähnen dass die Namensänderung vor allem bei rettungswilligen Opfern zu heilloser Verwirrung führt. "Wie war der Name? Megaton Guy? Sir Megaton? Hilfe! Rette mich, Megaton Lad!" Whatever.

Independent-Erfolg
Für Don Simpson lief es damals wesentlich unproblematischer. Als hoffnungsvoller Außenseiter verkaufte sich die Nummer eins gleich 19.000 mal, eine Zahl, von der Independent Verleger heute nur noch träumen können. Auch die Nummern zwei und drei waren schnell ausverkauft. Zahlreiche Mini-Serien gipfeln 1993 zu The Savage Dragon Vs The Savage Megaton Man - stilecht mit Goldfoliencover. Ungeschriebene Gesetze verboten damals Comics OHNE solches Brimborium zu veröffentlichen. Das Aufeinandertreffen mit Larsens Flossenkopf rückte den Mann der Moleküle das erste mal wirklich in das Licht der Öffentlichkeit. Was auch dazu führte, dass Simpson die sehr witzige Image-Eigenparodie "Splitting Image" texten durfte. Im August 1994 gab's dann noch einmal einen kleinen Höhepunkt, als das Normalman Vs Megaton Man Special erschien. Nur um einige Namen zu nennen: Es gab Gastauftritte von Bone, Beanworld, Flaming Carrot, Zot, Madman, Neil the Horse, Omaha the Cat Dancer, A Distant Soil, Cherry Poptart, Bughouse, Dr. Radium, Panda Kahn, Junior Jackalope, Groo der Wanderer, Journey, Cerebus und andere, alle gezeichnet von ihren jeweiligen Erfindern. Quasi ein Schaulaufen sehr beliebter Figuren der alternativen US-Comicszene.

Nebenserien
Dieses waren auch schon die vorläufigen Höhepunkte der Megaton Man Print-Ära, denn danach folgten lediglich Hefte, in denen er eine eher untergeordnete Rolle spielte. Die zahlreichen Nebencharaktere der Serie waren so interessant geworden, dass Simpson ihnen mehr Raum geben wollte. Er suchte nach einem Format, das all seinen Kreationen eine Heimat geben konnte und ersann Bizarre Heroes. Das Heft war zugleich die Grundlage für seinen eigenen Verlag Fiasco Comics. Die erste Ausgabe von Bizarre Heroes erschien bereits 1990 und lief 15 Hefte lang - die bis dato längste Arbeit von Don Simpson. 1995 wurde die Serie für zwei Eisner-Awards und einen Harvey nominiert. 1996 lief sie schliesslich aus.

Webisodes
Die folgenden Webisodes des Megaton Man bewertet Don Simpson als eine persönliche Herausforderung. "Ich wollte sehen ob ich es schaffe durchzuhalten. Und tatsächlich habe ich vier Jahre lang pünktlich meinen Cartoon abgeliefert, obwohl es in dieser Zeit vieles gab, was mich davon hätte abbringen können."

Auch der Online-Cartoon bietet eine Menge Spass, allerdings sind lediglich Kostproben davon zu erhaschen. Die kompletten 200 Episoden kann man sich in drei Packen zu jeweils 4.95 $ downloaden. Geld ,das sich sicherlich lohnen würde, andererseits sollte auch Don Simpson wissen, dass Internet-User sehr knauserig sind. Leider.

Comics in denen Megaton Man aufgetreten ist: *The Spirit #8 (1984, Kitchen Sink Press) [Megaton Man #1 preview] *(Out of print). *Megaton Man #1-10 (1984-86, Kitchen Sink Press) *(#1, 2, 3, 6, 7 out of print). Return of Megaton Man #1-3 (1988, Kitchen Sink Press) Yarn Man #1 (1989, Kitchen Sink Press) *Megaton Man Meets The Uncategorizable X+Thems #1 (1990, Kitchen Sink Press) *(Out of print). *Pteranoman #1 (1990, Kitchen Sink Press) *(Out of print). The Savage Dragon vs. The Savage Megaton Man #1 (1993, with Erik Larsen, regular and gold logo editions, Image Comics) Splitting Image #2 (1993, Image Comics) The normalman/Megaton Man Special #1 (1994, Image Comics) *(Don Simpson's) Bizarre Heroes #1, 2, 4, 5, 6, 7, 9, 11, 13, 14 (1994-present, Fiasco Comics) *(#1 out of print).

Don Simpson arbeitete neben Megaton Man an zahlreichen anderen Comic-Projekten in seiner bisherigen Karriere. Unter anderem an den Teenage Mutant Ninja Turtles, Rogger Rabbit, The Flash, und illustrierte den Filmklassiker King Kong für Fantagraphics.

Seltsam, aber so steht es geschrieben! (st)



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